Ansprechpartner:
Marco Wähner • Institut für Sozialwissenschaften • [email protected]
1. Zielsetzung
Die Arbeitsgruppe „Evaluation“ des Forschungskollegs Online-Partizipation beschäftigt sich mit der systematisierten, wissenschaftlichen Auswertung von top-down (Online-)Partizipationsverfahren und knüpft an die bestehende Arbeit der 1. Kohorte des Fortschrittskollegs an. Die praktische Umsetzung und wissenschaftliche Begleitung eines Partizipationsverfahrens wird dabei vorrangiges Ziel sein. Ein erstes diesbezügliches Projekt hat sich bereits ergeben: Unser Praxispartner in Bielefeld, das Quartier „Ostmannturmviertel“, wird Gegenstand der Forschung sein. Ein besonderer Aspekt hierbei ist die wissenschaftliche Betreuung und anschließende Bewertung eines Beteiligungsverfahrens auf der Quartiersebene – ein in Deutschland neuartiges Vorhaben.
2. Fragestellung
Untersucht werden die Bedingungen und Kriterien von Partizipationsverfahren. Erläutert werden soll, unter welchen Rahmenbedingungen eine derartige systematisierte Gütebewertung der überprüften Verfahren stattfinden muss. Auch die inhaltliche Diskussion der Evaluation kann Thema werden. Wann ist ein Beteiligungsverfahren „gut“ oder „besser“? Hier soll aus verschiedenen normativen, wie empirischen Blickwinkeln Aussagen darüber getroffen werden, welche Kriterien ein Verfahren aufweisen muss, um positiver evaluiert zu werden. Hierfür können weiterführende Forschungsfragen gestellt werden wie beispielsweise:
- Wie ist die Komplexität und Nachvollziehbarkeit des Verfahrens?
- Welche Bürger werden (nicht) erreicht? Und warum?
- Welche Rolle spielen zivilgesellschaftliche Akteure in den Verfahren?
- Welche Rolle spielt die Verwaltung?
3. Methodik
Die methodische Herangehensweise und Abstimmung wird das Hauptaugenmerk der Zusammenarbeit der AG ausmachen und steht entsprechend weitestgehend im Vordergrund: Wie müssen Daten erhoben, aufbereitet und ausgewertet werden, um valide Ergebnisse zu erhalten? Dazu kommen wissenschaftsökonomische Abwägungen und Abstimmungen hinsichtlich gemeinsamer Erhebungen und Arbeitsteilung in inhaltlich benachbarten Fragestellungen unter Berücksichtigung der fachspezifischen Unterschiede. Die Frage ob sich diese, für die Evaluation eines Verfahrens und damit mittelbar auch für den Wert seines Outputs zentralen Variablen durch andere Faktoren beeinflussen lassen, stellt das zentrale verbindende Element der Arbeitsgruppe dar.
4. Praxisrelevanz
Die praktische Anschlussfähigkeit ergibt sich aus den Fragestellungen. Sofern man hier allgemeingültige Aussagen finden kann, ergeben sich für Praxispartner entsprechende Orientierungen zur Ausgestaltung ihrer Partizipationsverfahren insbesondere für die Quartiersebene.