Am 26.11.2021 fand das vom NRW-Forschungskolleg Online-Partizipation organisierte Praxissymposium ‚Online-Partizipation in Kommunen‘ bereits zum vierten Mal statt. War man im Sommer noch optimistisch gewesen, die eigentlich für Herbst 2020 geplante Veranstaltung in Präsenz abhalten zu können, mussten die Organisatoren das Symposium kurzfristig in den Online-Raum verlegen. Über 50 Teilnehmende durften sich vor ihren Bildschirmen auf sechs spannende Vorträge mit anschließenden Diskussionen freuen.
Nach kurzen Grußworten durch HSPV-Vertreter Dr. Holger Nimtz und Kollegssprecher Prof. Dr. Martin Mauve war der Vormittag für Vorträge aus der kommunalen Praxis reserviert. Den Auftakt machte Michael Schuchardt vom Dachverband kommunaler IT-Dienstleister NRW, der das Servicekonto NRW vorstellte – ein Identitätsmanagementportal für alle E-Government-Dienste des Landes und der Kommunen. Um die praktische Implementierung des Servicekontos ging es im anschließenden Beitrag von Thorsten Unterberg (IT-Projektleiter E-Government, Stadt Paderborn). Im zweiten Panel berichteten dann Duisburgs Stadtdirektor und Kämmerer Martin Murrack sowie Denes Kücük (CDO der Stadt Bochum) über die digitale Praxis ihrer Kommunen. Zwei spannende Vorträge, die illustrierten, dass kommunale Verwaltungen mit Nichten so innovationsträge sind, wie oftmals angenommen wird.
Die von Martin Murrack aufgestellte These, Corona habe der Verwaltungsdigitalisierung nochmal einen Booster verpasst, bot die ideale Überleitung in den Nachmittag. Unter dem Titel „Die Corona-Pandemie als Katalysator der Verwaltungsdigitalisierung? Ergebnisse einer Befragungsstudie in NRWs Kommunalverwaltungen“ präsentierte Kollegiatin Maria Becker (HSPV) eine aktuelle Studie des Forschungskollegs, die sich mit der Verwaltungsdigitalisierung in Zeiten von Corona auseinandergesetzt hat. Den Abschluss machte schließlich Kollegskoordinator Dr. Dennis Frieß (HHU) mit einer Untersuchung zum Rollen- und Demokratieverständnis deutscher Beteiligungsdienstleister. Alle Folien zu den Vorträgen finden sich hier.
Am Ende waren sich sowohl Gäste als auch Organisatoren darin einig, dass das Praxissymposium sein Ziel – nämlich Wissenschaft und kommunale Praxis in Dialog zu bringen – vollends erfüllt hatte. Eine Neuauflage ist jedoch ungewiss, da die Kollegsförderung im kommenden Jahr planmäßig ausläuft und nun der ordentliche Abschluss aller Projekte im Mittelpunkt steht. Das Forschungskolleg bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden für die spannenden Diskussionen. Ein besonderer Dank gilt allen Vortragenden für den durchweg spannenden Input.