Der zweite Workshop des Jahres 2020 des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation stand in mehrfacher Hinsicht ganz im Zeichen der Pandemie. Statt wie gewohnt im Haus der Universität oder auf Schloss Mickeln zusammenzukommen, fanden sich die Mitglieder des Kollegs am 11. Dezember vor ihren heimischen Bildschirmen ein. Am ersten Online-Workshop in der Kollegsgeschichte nahmen 35 Mitglieder teil, was in etwa der üblichen Teilnehmerstärke entspricht.
Erwartungsgemäß war auch der Bericht des Kollegssprechers Martin Mauve von Corona geprägt. Durch die Pandemie findet die Promotionsarbeit der Kollegiatinnen und Kollegiaten vor allem von Zuhause aus statt. Konferenzen, Kolloquien und Workshops sind pandemiebedingt abgesagt worden oder finden online statt, wodurch es zu nicht unwesentlichen Verzögerungen bei einigen Projekten kam. Die für den März 2020 geplante Konferenz zur Future of Online Discussions musste ebenso wie das 4. Praxissymposium des Forschungskollegs (eigentlich 27. November 2020) verschoben werden. Für das kommende Jahr rechnen die Kollegsverantwortlichen damit, dass die erschwerenden Coronabedingungen anhalten werden, weshalb ein Antrag für die Verlängerung des Förderzeitraums im Sommer 2021 wahrscheinlich ist (dazu: FAQs des Fördergebers).
Auch inhaltlich kam das Thema Corona nicht zu kurz (Programm). Der ehemalige Kollegiat des Kollegs Dr. Malte Steinbach (Zebralog) gab im Vortrag ‚Bürgerbeteiligung in Zeiten von Corona – die Dienstleisterperspektive‘ exklusive Einblicke in die Bürger*innen-Beteiligung während der Pandemie. Komplettiert wurde der erste Praxisblock von Julia Kleber (polidia), die mit einem Vortrag zum Thema ‚Corona vs. Online-Partizipation – eine Zwischenbilanz‘ aufwartete. In den 10-minütigen Breakout-Sessions zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmenden dann die Möglichkeit in Kleingruppen zu weiter zu diskutieren oder sich informell auszutauschen.
Während der Vormittag die Praxisperspektive abbildetet, standen am Nachmittag zwei Beiträge aus dem Kolleg auf dem Programm: ‚Corona vs. Digitalisierung – Erste Befunde eine Befragungsstudie in NRWs Kommunen‘ lautete der Titel des Vortrags den Kollegiat Christopher Niederelz stellvertretend für eine Reihe von Kollegiatinnen und Kollegiaten des Kollegs hielt, die sich im Spätsommer mit der Frage befasst hatten, wie die Digitalisierung von NRWs Verwaltungen durch die Pandemie beeinflusst wurde. Schließlich stellte der Kollegskoordinator Dennis Frieß Ergebnisse einer Q-Studie vor, die ‚Bürgerbeteiligung aus Dienstleistersicht‘ untersucht hatte – der einzige Vortrag an diesem Tag ohne Pandemiebezug.
Am Ende eines diskussionsreichen Tages war der erste Online-Workshop des Kollegs Geschichte und konnte insgesamt als erfolgreich eingestuft werden, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass sich alle Beteiligten darauf freuen, sich hoffentlich bald wieder ganz persönlich begegnen zu können. Der nächste Workshop im Mai 2021 wird jedoch aller Voraussicht nach nochmals online stattfinden.