Am 10. und 11. Oktober kamen die Mitglieder des Strategienetzwerks Online-Partizipation bereits zu ihrem vierten Jahrestreffen zusammen – dieses Mal am Zentrum für Digitalen Wandel der Universität Hildesheim. An zwei Tagen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Titel “Lokal-National-Transnational: Erwartungen, Wirksamkeit und Grenzen von Online-Partizipation auf den verschiedenen Ebenen” die räumliche Dimension von digitaler Bürgerbeteiligung.
Zunächst begrüßten die Gastgeberin, Prof. Dr. Marianne Kneuer, sowie der Sprecher des Forschungskollegs Online-Partizipation, Prof. Dr. Martin Mauve, anwesende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Promovierende und Praktiker aus dem Bereich Online-Partizipation. Prof. Dr. Claudia Ritzi (Universität Trier) stimme in ihrer Keynote anschließend auf das Thema des Workshops ein, aus der politischen Praxis wurde sie von Christopher Lauer kommentiert.
Den Rest des ersten Tages wurde in vier Vorträgen über die Bedingungen für Online-Partizipation auf der lokalen und kommunalen Ebene diskutiert. Marc Schäfer (wer denkt was GmbH) bot einen Überblick über aktuelle Trends, anschließend stellten Prof. Dr. Marianne Kneuer und Mario Datts (Universität Hildesheim) eine Untersuchung zu Online-Beteiligungsprojekten in Friesland, Rotenburg und Tübingen vor. PD Dr. Stephanie Geise (Universitt Münster) berichtete über eine geplante Studie zum Bürgerpanel in Olfen, schließlich stellte Jessica Seip (openPetition) eine selbst entwickelte Petitionssoftware für Kommunen vor.
Am zweiten Tag des Workshops standen zunächst Online-Partizipationsprozesse auf der Landes- und Bundesebene im Fokus. Prof. Dr. Wolf Schünemann, Stefan Steiger (Universität Hildesheim) und Christopher Schmitz (Universität Göttingen) zeigten Ergebnisse dreier Teilstudien des Projekts „Wahlkampf in (a)sozialen Netzwerken“, das in den vergangenen zwei Jahren von einem interdisziplinären Konsortium an verschiedenen Universitäten durchgeführt worden ist. Dr. Isabelle Borucki (NRW School of Governance) demonstrierte, wie innerparteiliche Digitalisierung durch interne Beteiligungsplattformen beeinflusst wird, und Dr. Jörg Radtke (Universität Siegen) berichtete über seine Meta-Studie zu Beteiligungsverfahren in der Energiewende.
Im letzten Panel des Workshops referierte Dr.-Ing Stephan Wilforth (tetraeder GmbH) über die Rolle von Online-Partizipation im Rahmen des Projekts „Stärkung des kommunalen Landmanagements in Serbien“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in der Pilotkommune Sombor. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion über die spezifischen Potentiale und Einschränkungen von Online-Partizipation in Bezug auf lokale, nationale und transnationale Bedingungen.